Curt, Tagebuch
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2. IX.

2. Sept. Gestern waren wir in Verteidigungsstellung, da wir zu weit nach vorn gekommen und das XIX. A.K. noch nicht ran war. Schwerer Tonboden. Nachmittag Antritt. Artillerie und Infanteriefeuer. Im Walde Fühlung vollständig verloren. Schützen III. II./100 weg. 9. und 10. Kompagnie vereinigt erreichen mit M.G. Pauvers. Dort Übergang zur Ruhe. Kaum gedacht, Sicherung mit der Kompagnie für ruhende Artillerie übernehmen. Nacht im Strassengraben verbracht. Ich bin wie zerschlagen. Mein Rücken und linke Brustseite tun seit dem Gefecht von Paradis grässlich weh. Feind verschwunden.
8° Abmarsch nach Merchant. Vorher Brief von Marie. Ich kann nicht anders, als ich ihr Bild sah und das der Kinder habe ich geheult. Meine Nerven sind zu schlapp. Nichts zu rauchen, was doch so beruhigt. Wir sehen allmählich aus wie die Räuber. Unrasiert, staubig, ungewaschen und abgemagert. Wenn nur bald eine richtige Entscheidung käme! Anscheinend schliesst sich der Ring östlich von Reims. Momentan wieder ein Gefecht. 2. Regt. I./100 gegen St. Etienne. Wenn das genommen, Vormarsch nach Couroy-Reims. Die Hitze ist grässlich, die Stimmung der Leute noch gut, seitdem sie gestern etwas Brot bekommen. Z. berichtet Zusammensein von Marie bei den Eltern. Abends Unterkunft in Vaudésincourt – Hammelherde.

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