10. VIII.
Am 10. Vorm. bei grosser Hitze Marsch nach Seffern. Mehrere Marschkranke. Seffern, kleines Dorf, kleine Häuser, französischer Stil. Viele weisse Schornsteine, Misthaufen an der Straße, Giebel nach der Strasse. Kirche roter Sandstein, innen bunt, ebenso wie in Kyllburg. Auf dem Marsch von da bei Malberg vorbei, hoher Berg mit Schloss, ein freistehendes Wesenstein, wunderschöner Laubwald. Die Stimmung der Truppe ist gut, bedarf allerdings der Anregung durch mich, ebenso wie die Zugführer. Der Bataillonskommandeur gibt keine Befehle, dafür allgemeine Direktiven. Hoffentlich bringen wir ihn bald dazu in Tätigkeit zu treten. Unterkunft eng. Sehr liebenswürdige Aufnahme durch die Quartierwirte. Bevölkerung ruhig, kein Zujubeln. Am Abend nach dem Essen im Gasthof Gespräch mit einem Bauern und einem Strassenwärter. Beide Zutrauen, dass wir siegen werden, loben die Grenadiere, die Sachsen sind Menschen. Sie sind auch gut, sehr ruhig, kein Radau im Dorf, Alkoholverbot. Von Marie noch immer keine Nachricht.