19. VIII. Laroche.
Am 19. früh Weitermarsch nach Laroche. Kalter nebliger Morgen. Auf Sammelplatz überfliegt ein deutscher Flieger in grosser Höhe die Division. Beim ersten grossen Halt ritt ich mit W., R. und B. voraus zum Quartiermachen. Überholten die Spitzenkavallerie und ritten dann einen breiten Weg herunter ins Tal der Ourthe. Wieder Strassensperrung, die herrlichsten Buchen, meterhoch waren über die Strasse geworfen, natürlich von unseren Pionieren beseitigt. Strasse im Ourthetal wunderbar, das schönste was ich bisher gesehen. Bei einer Biegung liegt plötzlich Laroche vor uns. Eingeengt im Tal, in der Mitte ein Fels mit alter Ruine, ähnlich dem Oybin. In Laroche grosses Getriebe. General Kommando, Divisions Stab, Brigade, Divisions Intendantur, Proviant-Amt, Feldpost etc. dauernd Durchzug von Truppen. 10° abends kamen noch Proviantkolonnen. Bevölkerung stumm. Die Burschen vor den Häusern auf dem Rinnstein sitzend, teilweise hübsche Mädchen und Frauen, alle schwarz, auch schwarz angezogen. Neben meinem Hotel ein Krankenhaus, Ecole commune. Verständigung nur französisch möglich. Schwierigkeiten im Kauf eines Zirkels und eines Waschlappens, gant de toilette, Streichhölzer, Backpflaumen. Leute nehmen auch deutsches Papiergeld.
Morgen grosser Marsch. Nachricht eingetroffen, dass deutsche Kavallerie französische Kavallerie Division vor Namur völlig geschlagen habe. Allmer bei Mühlhausen + Jäger 12 bei Dinant grosse Verluste.
Veröffentlicht am 19. August 2014
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